Der 5. Dezember 2025 bedeutete für mich eine schöne Premiere. Erstmals sollte ich an meinem Geburtstag ein Spiel der Schalker Knappen besuchen. Nach der Terminierung der Partie bei Fortuna Düsseldorf auf den entsprechenden Freitagabend, fragte ich in die Runde, wer ein kleines Geburtstagsessen und das Spiel kombinieren möchte. Über den S04 und den Vorverkauf der Fortuna konnten wir stolze acht Karten für acht Interessierte auftreiben, die bereits um vier Uhr unweit des Stadions bei einem griechischen Imbiss aufschlugen. Dort stimmten wir uns bei Altbier und Taxitellern auf das kommende Duell zwischen dem Kellerkind und dem Spitzenreiter ein. Zuvor hatte ich bereits einige Glückwünsche mit dem Verweis auf den wohl wahrscheinlichen Schalker Sieg in der Landeshauptstadt als „Geburtstagsgeschenk“ erhalten. Und ja, natürlich spielte ein Triumph der Königsblauen in meinen Tagesplanungen und meiner Wunschvorstellung eine entscheidende Rolle. Wenn man seine Stimmung jedoch von einem Fußballspiel abhängig macht, kann auch viel schiefgehen.

Für Alex und mich, die zwei Monate zuvor gegen den Glubb dieselbe Stelle und Welle ritten, war der Unterschied zur heutigen Begegnung augenscheinlich. Auf dem Weg zum Gästeblock war man nicht allein und rund um die Zugänge zur Nordkurve war es richtig voll. Immerhin wurden gut 20.000 Schalker in der ausverkauften Düsseldorfer Arena erwartet. Ein irrer Wert, der wohl einige Rekorde gebrochen haben dürfte. Vor der Einlasskontrolle trennten sich die Wege unserer Gruppe, da unsere Tickets auf drei verschiedene Bereiche verteilt waren. Andre, Steven und ich standen mittig hinter dem Tor im Gästebereich, den die Fortuna großzügigerweise schon recht früh vergrößert hatte. Links und rechts von uns erstreckte sich der Schalker Einfluss bis auf Höhe der Mittellinie. Hut ab, für die anwesenden F95-Fans, die trotzdem ordentlich in die Partie starteten, ein wunderschönes Kurvenbild präsentierten und sich in der Anfangszeit immer wieder Gehör verschafften. Während ich mir in der guten Gesellschaft ein paar Bier mehr als üblich reinstellte, spielte auch die angeschlagene Fortuna-Elf besser mit als von vielen erwartet.

Da konnten einem die Hausherren schon fast leidtun, als in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ein Elfmeterpfiff den S04 in die Partie holte und das 0:1 zur Folge hatten. Unsere kleine Gruppe in Block 122 wurde rund um Karamans Strafstoß-Treffer jedoch von einer Rangelei in unserem unmittelbaren Umfeld abgelenkt. Irgendwann hatte ich genug, griff einen der Suffköppe am Gürtel und beförderte ihn rücklings auf die Treppe. Da nun Ruhe im Karton war, konnten wir die zweite Halbzeit mit der nötigen Aufmerksamkeit verfolgen. Auch begünstigt durch eine Gelb-rote Karte für Fortunas Oberdorf (55.), der zuvor bereits den Elfmeter verursachte, hatte Schalke nun alle Fäden in der Hand. Getragen vom wohlgelaunten und motivierten Auswärtsmob gelang den Knappen zehn Minuten vor Schluss in Überzahl das 0:2. Besonders schön, dass der junge Vitalie Becker traf und sein Premierentor vor dieser Kulisse feiern konnte. Ich war vollends zufrieden mit diesem gelungenen Geburtstagsabend mit Freunden und drei Punkten im Gepäck. Spitzenreiter!