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Im Jahresend-Spurt hatte ich noch ein paar
wichtige Ziele vor der Brust. Unter anderem fanden sich auf
meiner Liste auch die beiden Aufsteiger der Mittelrheinliga. Da
sowohl der SSV Bornheim als auch die Sportfreunde Düren für
gewöhnlich auf Kunstrasen spielen, sollten Absagen hier selbst
im Dezember kein Thema sein. Den Beginn machte an diesem
Sonntag-nachmittag mein mittlerweile dritter Ground in Düren.
Nach Arnoldsweiler im Jahr 2016 (nun in der Landesliga) und dem
Ligakonkurrenten 1. FC im Jahr 2019 folgte nun also mit etwas
zeitlichem Abstand das Oststadion der Sportfreunde. Oder besser
gesagt, dessen Nebenplatz, den man hauptsächlich bespielt.
Mitten in einem Wohngebiet gelegen, hielt dieser Umstand den
Aufsteiger nicht davon ab, am Spieltag die ganze Nachbarschaft
zu beschallen. Kein Wunder, dass ich die Bässe bereits beim
Einparken spürte, waren einige der Lautsprecher nach außen
gerichtet. Tatsächlich galt hier jedoch der gute alte Spruch
„Viel Lärm um nichts“. Der lautstarke Aufriss sollte keine 100
Fans anlocken.
Dabei hatte man rund um den Kunstrasenplatz
hatte man im Aufstiegssommer ein wenig nachgerüstet. So wurde
das Vereinsheim modernisiert und der Verpflegungsstand erhielt
mithilfe von Carport-Bausätzen angrenzende Überdachungen. Wer
keinen Platz unter dem Wellblech-Dach fand, wurde heute
zwangsläufig nass. Das abermals ungemütliche Wetter passte zur
sportlichen Lage der Gastgeber. Bis auf zwei 4:3-Siege im Derby
gegen den 1. FC und gegen den etablierten FC Hennef, gab es in
der neuen Liga wenig zu lachen. Zuletzt hagelte es sechs
Niederlagen in Folge mit einer 0:7-Klatsche bei Eintracht
Hohkeppel als traurigen Höhepunkt. Ob ausgerechnet das
anstehende Duell mit dem Nachwuchs des SC Fortuna Köln die Wende
bringen würde, durfte ernsthaft bezweifelt werden. Von Beginn an
präsentierten sich die Gäste als ballsicheres und spielfreudiges
Team. Die Hausherren probierten indes die spielerischen Defizite
mit dem nötigen Einsatz auszugleichen. Insbesondere
Linksverteidiger und Vereins-Urgestein Gerrit Klepgen fungierte
als „Emotional Leader“ und ließ immer wieder Taten sprechen.
Nach vorne beschränkte man sich bei den Sportfreunden aufs
Kontern. Ab und an konnte man so oder mit vielversprechenden
Abschlüssen aus der Distanz für Entlastung und ein bisschen
Gefahr sorgen.
Über weite Strecken gehörte das Spiel
jedoch den Gästen, die im ersten Durchgang sicherlich zwei
Drittel des Ballbesitzes verbuchen konnten. Somit war es wohl
für jeden Zuschauer nur eine Frage der Zeit, wann der
Fortuna-Nachwuchs den ersten Treffer des Tages bejubeln würde.
Immerhin hielt die Abwehr der Sportfreunde den schnellen
Angriffen 23 Minuten stand, ehe Kölns Hekmat sich ein Herz
fasste, ein paar Verteidiger stehen ließ und zum ersten Treffer
für die Fortuna-Reserve vollendete. Bis zur Halbzeitpause kannte
die Partie nun nur eine Richtung und die Defensivreihe der
Hausherren bröckelte immer mehr. Bis zur Pause hatte sich der
Spielstand dank zweier Kopfballtreffer (40. und 44.) auf 0:3
erhöht. Damit war die Partie bereits früh entschieden und Dürens
Niederlagenserie um ein weiteres Kapitel reicher. An dieser
Stelle muss man jedoch den Kampfgeist des Aufsteigers
hervorheben. Plötzlich adaptierte man Teile der Spielweise der
Kölner, übte sich im Pressing und spielte mutig nach vorne. So
ergaben sich Räume und Chancen auf beiden Seiten. Phasenweise
hatte ich jedoch das Gefühl, dass man sich selbst in klaren
Chancen dem Toreschießen verweigerte. Der Dürener Ehrentreffer
fiel erst in der Nachspielzeit.
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