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Wappen FC Fredericia   FC FREDERICIA 3
     
  SÖNDERJYSKE 2
Halbzeitstand 0:0
 
Fr., 15.08.2023 - 20:00 Uhr
Tore:
1:0 Buch (48.)  
2:0 Mucolli (50.)  
  2:1 Ingason (63.)
  2:2 Soulas (79.)
3:2 Mucolli (90.)  
   
   
   
Nye Fredericia Stadion, Fredericia
3.984 Zuschauer
Superliga (DK I)
5. Spieltag 25/26
 
 
Ticket: 24 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Gegengerade
Verpflegung: 26,80 Euro - 2x Bratwurst/Bier-Kombi
 
 
 
 
 
 

Es war Mitte August, der Sommer meldete sich in Deutschland eindrucksvoll zurück und das erste Pokalwochenende stand vor der Tür. Schalkes Erstrunden-Match in Leipzig sollte am Sonntag steigen und lag für mich somit außer Reichweite. Während die Knappen in Sachsen spielen, werde ich mich durch Dublins Pubs schlagen, ehe es am Abend zum Oasis-Konzert im Croke Park geht. Für das für mich bis dahin freie Wochenende musste ich also eine Alternative abseits des königsblauen Reise-Trosses finden. Recht flott wurde ich für den Freitag und Samstag im Norden fündig. Hier hatte ich 2023 mit drei kürzeren und längeren Trips ganz gut abgeliefert, sodass eine baldige Komplettierung der Superliga gar nicht so abwegig war. Zwischen mir und meinem heutigen Ziel Fredericia lagen immerhin stolze 630 Kilometer. An einem Freitag in der Hauptferienzeit. Auch wenn die A1 zwischen Osnabrück und Bremen keine Großbaustelle mehr war, sollte ich trotzdem mehr als sieben Stunden benötigen, ehe ich gegen 16 Uhr die Festungsstadt erreichte. Bis zum Spielbeginn vier Stunden später hatte ich somit genug Zeit, um die Stadt am kleinen Belt ausgiebig zu erkunden. Fredericia präsentierte sich wie so viele dänische Städte derselben Größenordnung zwar unspektakulär, aber schön und aufgeräumt. Rund um die zentralen Plätze mit ihren Bars, Cafes und Pubs fand man sogar einige Einheimische und Touris die bei bestem Wetter Kaltgetränke konsumierten. Einen weiteren Gegensatz zu den sonst leeren Straßen und Gassen bildete der Strand, der öffentlich zugänglich war und bei einer anderen Zielsetzung des Ausflugs, auch mich zum Baden eingeladen hätte.

Nordöstlich der Altstadt und damit hinter den Bahnschienen hatte sich ein größeres Gebiet der Freizeit verschrieben. An einen großen Spielplatz, dessen Bezeichnung als solcher ziemlich untertrieben ist, schlossen sich größere Rasenflächen und eine zu begehende Miniatur-Version der Stadt an. Einen weiteren Steinwurf entfernt ragten bereits die Flutlichtmasten des erst kürzlich renovierten und nun so gut wie fertiggestellten Stadions des FC Fredericia in die Höhe. Auf einem der vielen kostenlosen Parkplätzen rund ums Stadion stellte ich mein Auto ab und war so früh vor Ort, dass ich zeitgleich mit dem Bus der Gäste aus Hadersleben landete. Bei meinem kleinen Spaziergang rund um den Ground parkte zudem ein mit rohen Polsern beladenes Golfcart neben mir. Es lag also auf der Hand, dass mich mein erster Weg nach der Stadionöffnung direkt an den Imbissstand führte. Doch von der Wurst zum Klub. Der FC Fredericia wurde erst 1991 gegründet und ist somit jünger als ich. Erschreckend. Der Jungspund spielte seitdem größtenteils zweitklassig und konnte in diesem Sommer als Vize-Meister erstmals das Oberhaus buchen. Mit dem Aufstieg werkelte man ordentlich am eigenen Stadion und ergänzte dieses um standesgemäße Kurven für die Heim- und Auswärtsfans. Beim dritten Heimspiel in der neuen Liga kamen knapp 4.000 Zuschauer zum Spiel gegen SönderjyskE. Nach dem Spiel am vergangenen Sonntag im luxemburgischen Bissen durfte ich somit den zweiten Liga-Neuling in Folge besuchen.

Wie schon in Bissen wollte das Tore schießen jedoch nicht so wirklich funktionieren. Immerhin erregte eine Notbremse die Gemüter. Den leicht überlegenen Gästen rutschte ein Konter des Aufsteigers durch. Dieser konnte nur regelwidrig gestoppt werden und brachte nach Videoeinsicht einen Platzverweis. Nach einer ansonsten gefälligen ersten Hälfte ging es trotz Über- bzw. Unterzahl torlos in die Pause. Gefällig war auch der Auftritt der beiden Fanszenen, deren Ultras tatsächlich und gerechtfertigt unter den Oberbegriff „Jugendkultur“ fallen. Im zweiten Durchgang gab es dann endlich Zählbares. SönderjyskE schien der roten Karte nun Tribut zu zollen und kassierte nach einer Ecke (48.) und wenig später nach einem überfallartigen Angriff (50.) zwei schnelle Gegentreffer. Die Partie war jedoch noch lange nicht entschieden und hatte noch ein nervenaufreibendes Drehbuch in der Hinterhand. Mit einem Mann weniger kombinierten sich die Gäste einige wenige Male sehenswert vors gegnerische Tor. Die beiden daraus resultierenden Treffer waren zum mit der Zunge schnalzen (63. und 79.) und kamen für alle Beteiligten ziemlich überraschend. Plötzlich war der erste Heimsieg in der Superliga wieder dahin. Dass man in der Kurve rechts von mir trotzdem Jubeln konnte, lag an Linksaußen Agon Mucolli, der mit seinem zweiten Treffer des Tages in der Nachspielzeit den 3:2 Endstand markierte. Der Auftakt machte dann also doch noch Spaß und ich verabschiedete mich in Richtung Kolding, wo ich übernachten und am Folgetag das zweite Spiel des Trips sehen sollte.

Fotos Sightseeing