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Schalke und Nürnberg! Nicht zum ersten Mal
sah der Spielplan das Duell zwischen den Freunden aus dem
Ruhrgebiet und aus Franken zum Jahres- bzw. Saisonende vor. So
auch in der Spielzeit 2025/26, in der das Duell am 16. Spieltag
in der Schalker Arena stattfinden sollte. Für mich bedeutete
diese besondere Paarung zugleich mein 200. Liga-Spiel mit den
Schalker Knappen. Geplant war es, die Partie gemeinsam mit
Gabriel aus dem Gästeblock zu verfolgen. Schließlich stand er
beim letzten gemeinsam besuchten Gastspiel des Glubbs in der
Schalker Nordkurve. Leider musste Gabriel kurzfristig passen und
Alex sprang ein. Mit den beiden Gästeblock-Tickets konnte man
heute bequemerweise jeden Eingang benutzen und sich dann
entspannt in die Nordkurve schleusen. So zumindest die Theorie.
An diesem Sonntagnachmittag hatten die Ordner an den Zugängen
zur Kurve jedoch eine Mission. Jeder Zutritt wurde strengstens
kontrolliert und so musste uns Stevie zur Seite springen und mit
den entsprechenden Bändchen versorgen. Trotzdem war der
Stehplatzbereich erneut überfüllt und zum Anpfiff bildete sich
eine riesige Traube rund um die Mundlöcher.
Etwas schade für die zu spät erschienen, da
die Nordkurve auch im „Freundschaftsspiel“ eine beachtenswerte
Choreo darbot. Die vierte der noch jungen Spielzeit! Mithilfe
weißer und blauer Ponchos sowie roter und schwarzer Papptafeln
entstand ein Wechselbild aus dem S04- und dem FCN-Logo. Eine
spannende Idee mit einem starken Effekt, der mal wieder gut
umgesetzt daherkam. Bei aller Freundschaft ging es auf dem Rasen
um drei Punkte. Der Glubb bleibt in dieser Saison weiterhin
hinter den eigenen Erwartungen zurück. Derzeit sieht es danach
aus, als würde man auch in den kommenden Monat irgendwo durch
das Niemandsland der Tabelle tingeln. Bei Königsblau zählt jeder
Punkt, um an der Spitze zu bleiben. Mit einer bemerkenswerten
Konstanz sammeln die Knappen derzeit Siege und Punkte und grüßen
als Klassenprimus. Im heutigen Duell ging es um den wertlosen
Herbstmeister-Titel. Geschenkt gab es die drei nicht und so
entwickelte sich im ersten Durchgang eine ausgeglichene, aber
wenig attraktive Partie. Meiner Meinung nach war Schalke etwas
besser und zwingender. Leider musste man sich in der letzten
Konsequenz jedoch über eine Tendenz zur Schlampigkeit ärgern.
Mal kam ein Pass zu ungenau und mal wurde eine gute Konterchance
durch zu langes Zögern liegen gelassen.
Wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff
führte ein erneuter Konter endlich zum Torerfolg. Karaman
schickte Vitalie Becker an die Strafraumkante und Schalkes neuer
„Goalgetter“ ließ sich nicht zweimal bitten. Äußerst zielstrebig
und überlegt setzte der Außenverteidiger den Ball ins lange Eck
und brachte den S04 damit in Führung (52.). Im weiteren
Spielverlauf hatte der Glubb nicht nur mehr Ballbesitz, sondern
auch die besseren Möglichkeiten. Mit seinen unnachahmlichen
Paraden in der 66. und der 89. Spielminute wurde Schalkes Hexer
Karius schlussendlich zum Mann des Spiels. Ein Spiel, das
weitere Geschichten schrieb. Eine davon war sicherlich die
ausgebliebene Ampelkarte nach Kurucays taktischem Foul in der
69. Minute. Das war glücklich aus Sicht der Knappen. Apropos
Glück. Wie schön war der Moment, in dem Abwehrchef Timo Becker
nach langer Verletzungspause für die Schlussviertelstunde
eingewechselt wurde. Mit dem 1:0-Sieg festigt Königsblau seine
Stellung als Primus und geht wohl mit einer breiten Brust ins
letzte Spiel vor der Winterpause gegen Eintracht Braunschweig.
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