HeaderHerne
StartseiteÜberSpieleStadien
LandkartenTrophäenVerweiseImpressum

< 1221            SPIEL 1.222            1223 >

logo_schalke   FC SCHALKE 04 2
     
logo_vfl_bochum   VFL BOCHUM 1
Halbzeitstand 0:0
 
Sa., 23.08.2025 - 20:30 Uhr
Tore:
  0:1 Holtmann (65.)
1:1 Kurucay (75.)  
2:1 Lasme (79.)  
   
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
62.072 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
3. Spieltag 25/26
 
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
5,10 Euro - Bier 0,5l (Veltins)
 
 
 
 
 
 

Tatsächlich hatte es meine Mama geschafft, seit der legendären Europameisterschaft in Schweden 1992 kein Fußballspiel mehr im Stadion zu besuchen. Nun, gute 33 Jahre später, sollte sich das während ihres Besuchs bei uns endlich ändern. Selbstverständlich drückt meine Mutter den Knappen die Daumen und verfolgt zumindest den Ausgang der Schalker Spiele. Dementsprechend freute sie sich auf ihr erstes Spiel in der Arena. Auch Alex sollte beim Topspiel gegen den Reviernachbarn aus Bochum ihr Comeback in der Kurve feiern. Mit gut sechs Monaten war Lynn alt genug, um sich an diesem Samstagabend von ihren anderen Großeltern ins Bett bringen zu lassen. So brachen wir drei ziemlich zeitig nach Gelsenkirchen auf, parkten abseits der offiziellen Parkplätze und trafen vor der Nordkurve auf Flo und Andre. Standesgemäß begleiteten frische Mantaplatten unsere jeweiligen Updates, ehe es endlich ins Innere der Donnerhalle ging. Dabei kann ich mir nur im Entferntesten vorstellen, wie sich ein erster Blick in eine moderne Arena dieser Größenordnung anfühlt. Nach über 700 Besuchen in Stadien jeglicher Form, Ausstattung und Größe, erlebe ich dieses Gefühl nur noch bei den ganz großen oder besonderen Hütten. Letztmalig war das wohl beim etwas surreal daherkommenden Mercedes-Benz-Stadium in Atlanta der Fall.

Ihr erstes Spiel durfte meine Mama in der Kurve bestreiten und nahm dabei sogleich ein Duell zweier Reviernachbarn und Choreos beider Seiten mit. Die Nordkurve lehnte ihr Kurvenbild an den letzten Auftritt in Bochum an, hüllte sich in blau und weiß und feierte die Knappen als „Stolz des Ruhrpotts“. Mal wieder klappte die Choreo mit ihren aufwendigen Elementen einwandfrei und machte Lust auf das, was in den nächsten 90 Minuten wohl kommen würde. Die Bochumer zelebrierten indes und unterlegt mit einigen Fackeln und Rauch ihre Stadt mithilfe der früheren Postleitzahl „4630“, die auch und vor allem durch Herbert Grönemeyers Erfolgsalbum auch außerhalb Bochums bekannt ist. Sportlich hatten beide Teams einen ähnlichen Start. Sowohl der VfL als auch der S04 konnten ein Spiel überzeugend gewinnen und mussten andererseits ein Ligaspiel enttäuschend abgeben. In den Pokalspielen des vergangenen Wochenendes ging es für beide Teams in den Osten, wo man sich jeweils nur mit Ach und Krach durchsetzen konnte.

Die erste Hälfte des brisanten Duells war phasenweise sehr intensiv. Einerseits waren da gute Schalker Möglichkeiten und Abschlüsse, die gerne zum Erfolg hätten führen dürfen. Vitalie (5.) und Timo Becker (17.) scheiterten denkbar knapp aus der Distanz. Antwi-Adjei vergab in der Nachspielzeit frei vor Horn. Bochum brachte ich sich dank des VARs ins Spiel, der mal wieder wenig nachvollziehbar nach gefühlten Stunden irgendwoher einen Handelfmeter für die Gäste aus dem Ärmel zog. Die berechtigte Wut konnte Karius mit seiner Parade gegen Vogt in Ekstase verwandeln (25.). Leider wurde die Begegnung, bis auf die angesprochenen Höhepunkte, stimmungstechnisch von beiden Lagern ordentlich verschlafen. Lediglich in den letzten 25 Minuten war Feuer drin. Der VfL ging in einer schwachen Schalker Phase mit 1:0 in Führung (65.). Wenn auch wohl etwas zu spät, schaffte Muslic per Wechsel Abhilfe. Schalke war nun endlich voll da. Der eingewechselte Neueinkauf Porath schickte den Ball nach einer Ecke aufs Tor. Kurucay fälschte unhaltbar ab und ließ die Arena beben (79.). Als Lasme vier Minuten später tänzelnd vor Horn zum 2:1 vollendete, war das Comeback geglückt. Jawoll! Schalke zwei – Bochum eins! So darf es gerne weitergehen.