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FC Rodingen 91   FC RODINGEN 91 2
     
Jeunesse Esch logo.svg   JEUNESSE ESCH 0
Halbzeitstand 0:0
 
So., 13.04.2025 - 16:00 Uhr
Tore:
1:0 Messuwe (60.)  
2:0 Dzanic (90.)  
   
   
   
   
   
   
Stade Joseph Philippart, Rodingen
451 Zuschauer
National Division (LU I)
24. Spieltag 24/25
 
 
Ticket: 10 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 8 Euro - 2x Mettwurscht / 6 Euro - 2x Bier 0,3l (Bofferding)
 
 
 
 
 
 

Bei der Planung meines Sonntages hatte ich den richtigen Riecher. Ursprünglich stand die Mittelrheinliga-Partie zwischen Weiden und Siegburg in meinem Kalender. Immerhin sollte für diese Partie erstmals in diesem Jahr das Stadion des Aufsteigers aus Würselen bespielt werden und mir die Liga erneut komplettieren. Da mir diesen bei fussball.de vermerkten Spielort niemand bestätigen konnte oder wollte, suchte ich mir eine Alternative. Wie sich herausstellte zurecht. Teutonia Weiden bestritt sein Spiel auf dem schnöden Kunstrasen-Nebenplatz. Zum Anpfiff der besagten Begegnung passierte ich jedoch bereits die belgisch-luxemburgische Grenze auf Höhe des Dreiländerecks mit Frankreich. Im vom großen Grenzverkehr begünstigten Gebiet lockt die Ortschaft Rodingen auf Seiten des Großherzogtums mit günstigem Sprit, Kaffee und Kippen. Auch wenn ich zumindest den Diesel gerne mitnehme, brachte mich der Aufsteiger FC Rodingen 91 in die Stahlstadt am westlichen Rand des Minettes.

1991 entstand der Club aus einer Fusion des Arbeitervereins Racing und des bürgerlichen FC Chiers. Beide im FCR91 aufgegangenen Vereine hatten einige Erstliga-Spielzeiten auf dem Buckel, ehe die sportlichen Talfahrten die Fusion notwendig machten. Das für mich sichtbare Ergebnis war eine schmucke und moderne Sportanlage, die aufgrund ihrer Lage sicherlich zu einer der schönsten des Landes gehört. So ist die kleine Sitzplatztribüne im Süden des Stade Jos Philippart in bzw. an den Hang gebaut und wird von mehreren Wohnhäusern überragt. Die Haupttribüne ist ein geschmackvoller Neubau, in dem sich unter anderem der für mich wichtige Mettwurschtgrill befindet. Mit einem von Senf bedeckten Exemplar meiner favorisierten Wurst-Gattung umrundete ich das Spielfeld. Immer wieder hörte ich dabei deutsche Wortfetzen, was für die Region doch eher ungewöhnlich ist. Vielleicht hatte das Schiedsrichtergespann vom Westdeutschen Fußballverband Freunde und Familie im Gepäck. Das Spiel hatten die drei auf jeden Fall im Griff. Der ehrliche Luxemburger Fußball kommt zum Glück ohne den leidigen VAR aus. So gab es im wenig attraktiven ersten Durchgang zumindest einige hitzige Zweikämpfe und somit viel Arbeit für die Referees.

Begleitet wurde das Duell zwischen dem hoffnungsvoll auf einem Barrage-Platz stehenden Hausherren und dem Rekordmeister Jeunesse Esch von zwei kleineren Fan-Gruppen. Der Support in Luxemburg ist leider nicht mehr das, was er vor 10 bis 15 Jahren war, als ich mich in den hiesigen Fußball verguckte. Während man vom Rodinger Anhang nicht viel erwarten konnte, ist der Mob aus Esch nur noch ein Schatten seiner selbst. Vielleicht zollt man der sportlichen Durststrecke aus 15 Jahren ohne Meistertitel Tribut. Auch in diesem Jahr wird die Jeunesse leer ausgehen und darf mit ansehen, wie Differdingen an der Tabellenspitze einsam seine Runden dreht. Dass man sich jedoch beim kleinen FC Rodingen die Blöße gibt, ist ebenso blamabel und bodenlos wie Schalkes Niederlage in Regensburg, die ich mir auf der Hinfahrt im Auto anhören durfte. In einer bis dahin ausgeglichenen Begegnung ging der FCR nach einer Stunde durch Messuwe in Führung. Der Jubel über diesen zwischenzeitlichen Coup war bereits sehr euphorisch und ließ einen fast vergessen, dass noch eine halbe Stunde zu spielen war. Diese überstand der Aufsteiger tapfer und konnte sich in der Schlussminute sogar noch zum 2:0 kontern. Ein überraschend schöner Nachmittag für die Hausherren, die weiter vom Klassenerhalt träumen dürfen.