SPIEL #477
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		FC Valenciennes vs. Stade Brestois 0:1 (0:0)  | 
		
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| 21.11.2014 - Stade du Hainaut, Valenciennes | ||
| 7.707 Zuschauer | ||
| Ligue 2 - 15. Spieltag 2014/2015 | ||
| Tore: 0 : 1 Ismael Traore (76.)  | 
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		 Auf zur FraBeLux-Tour. Am Donnerstagabend landete 
		Mariano in Wattenscheid. Zusammen sollte es ab Freitag für drei Tage 
		durch drei unserer westlichen Nachbarländer gehen. Den Vorabend der Tour 
		verbrachten wir standesgemäß mit einer kleinen cineastischen 
		Heimvorführung belgischer Schauspielkunst. Das Meisterwerk „Die 
		Beschissenheit der Dinge“ stimmte uns gut auf die Fritten- und 
		Trinkkultur in Belgien ein. Nachdem wir gemütlich in den Freitag 
		starteten, machten wir einen Abstecher zum Lohrheidestadion und zur 
		benachbarten Himmelstreppe, bevor es auf die Autobahn ging. Unser erstes 
		Ziel hierbei war Namur, eine wallonische Stadt mit 100.000 Einwohnern, 
		die ungefähr auf der Hälfte der Strecke lag. Zwischendurch deckten wir 
		uns in einem Supermarkt mit belgischem Bier ein und kämpften uns in der 
		Stadt durch den engen Verkehr bis zur Zitadelle. Diese war unser 
		eigentliches Ziel und bot uns einen tollen Blick über Stadt und Region. 
		Ein schickes Städtchen, aber nur eine Zwischenstation. Bevor es Richtung 
		Tagesziel Valenciennes ging, hielten wir natürlich noch an einer 
		belgischen Frituur. In Belgrade, einem kleinen Vorort Namurs, schmeckten 
		die Pommes in der örtlichen Bude ganz ordentlich, der Service war jedoch 
		eher traurig. Die gut genährte Verkäuferin schenkte ihren Serien 
		jedenfalls deutlich mehr Aufmerksamkeit als ihren rar gesäten Kunden. In 
		Valenciennes kamen wir dann gut zwei Stunden vor dem Spielbeginn an. Uns 
		erwartete die Partie des Einheimischen Zweitligaclubs, der den 
		Tabellenführer aus der Bretagne, Stade Brestois, empfangen sollte. Bevor 
		es in das Stadion ging checkten wir aber in unserem Hotel ein. Abermals 
		ein komischer Laden. Eigentlich ein eigener Betrieb, teilte man sich die 
		Rezeption mit dem benachbarten Ibis. Schon das war verwunderlich und 
		noch besser wurde es, als dann im Zimmer die Klospülung kaputt war. 
		Entweder lief sie vor sich hin oder ruhte, wenn man denn das Wasser 
		abstellte. Aber was soll‘s. So läuft es nun mal manchmal. Wir bewaffneten uns mit dem zuvor gekauften 
		belgischen Starkbier, welches nicht unbedingt schmackhaft, weil 
		unglaublich süß, war und liefen die gut 500 Meter vom Hotel zum Stade du 
		Hainaut. Ein etwas futuristisch wirkender, aber trotzdem schicker Bau. 
		Zumindest ist es von außen eindeutig ein Stadion und kein 
		Einkaufscenter, wie man es anderswo so oft vorfindet. Die Tickets waren 
		mit zehn Euro recht günstig und hielten unsere Wut über die abermals 
		stur französisch sprechenden Verkäufer noch zurück. Auch der Innenraum 
		des Stadions wusste uns wirklich zu überzeugen. Alles war im schicken 
		Rot der Vereinsfarbe gehalten und wirkte sehr stimmig. Leider war jedoch 
		früh abzusehen, dass gut zwei Drittel der Plätze leer bleiben sollten und 
		sich am Ende lediglich 7.700 Zuschauer im Stadion verteilten. So war 
		also auf den etwas teureren Plätzen genug Platz, um sich dort 
		niederzulassen. Fast leere Stadien haben also auch gewisse Benefits. Von 
		hier hatten wir einen tollen Blick auf die Heim- und Auswärtsfans. Die 
		aktiven VA-Fans versammelten sich auf Höhe der Mittellinie und 
		supporteten hinter einer etwas zu groß geratenen Zaunfahne. Alles in 
		allem nichts Besonderes bezüglich der Qualität und Quantität. Immerhin 
		eine Busladung Anhänger unterstützte den Tabellenführer aus Brest im 750 
		km entfernten Nordfrankreich. Teilweise oberkörperfrei stemmten sich die 
		Jungs gegen die Kälte und ließen ab und zu von sich hören. In der ersten 
		Halbzeit wurden beide Gruppen jedoch nicht mit gutem Fußball belohnt. 
		Auch für uns, als neutrale Zuschauer, war das Ganze nicht unbedingt 
		schön anzusehen. Marianos Bier zum 15. Länderpunkt fiel blöderweise auch 
		noch, dank der Bezahlkartenplicht, ins Wasser. Sonderlich besser wurde die zweite Halbzeit leider 
		nicht. Wir wechselten in den Oberrang, der noch mehr freie Plätze bot 
		und genossen nun eine echte Premiumsicht auf das ein paar Meter tiefer 
		stattfindende Gegurke auf dem Rasen. Zudem wurden wir zwei Mal von 
		irgendwelchen Deppen von unseren mittlerweile angewärmten Plätze gejagt, 
		da die besagten Experten und Strategen im leeren Stadion unbedingt 
		„ihren“ Sitzplatz einnehmen mussten. Sowas doofes. Okay, es fiel noch 
		ein Tor für die Gäste, das für etwas Action sorgte. Die Art und Weise, 
		wie es zu dem Treffer kam, war jedoch bezeichnend. Irgendwie prallte der 
		Ball nach einer Ecke von Stade Brest-Verteidiger Traore ins Tor und 
		sorgte für weitere drei Punkte auf dem Konto des Ligakrösus. Wir 
		verließen nach dem Abpfiff das Stadion und gingen zügig in unser Hotel. 
		In Frankreich ist die Lust, sich mit den arroganten Ureinwohnern in 
		einer Kneipe abzugeben, dann doch sehr gering. Stattdessen gab es 
		deutsches Fernsehen bei weiterem Starkbier. Erschöpft pennte man dann 
		auch irgendwann ein und freute sich auf das Highlight Brügge am 
		kommenden Tag.  | 
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