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				 Leicht angeschlagen hatte Andre extra auf 
				das Schalke-Spiel am Vorabend verzichtet. Schließlich sollte es 
				am Samstagmorgen denkbar früh gemeinsam zum Flughafen Eindhoven 
				gehen. Ab dort wartete ein Flieger nach Edinburgh auf uns. Als 
				sich das Wochenende auf dem Sprung vom November in den Dezember 
				als möglicher Zeitraum für eine gemeinsame Tour anbot, 
				durchforstete ich die Flug- und Spielpläne. Heraus kam eine 
				recht unkompliziert zu organisierende Tour nach Schottland. Für 
				Andre sollte diese einen neuen Länderpunkt bedeuten und mir den 
				ersten Besuch im nördlichsten Land Großbritanniens seit ziemlich 
				genau acht Jahren bescheren. Die damalige Route führte mich nach 
				Glasgow und später nach Birmingham. Nun standen Dundee und die 
				Hauptstadt Edinburgh auf dem Programm. Hierfür brachte uns der 
				irische Billigbomber pünktlich und vergleichsweise bequem auf 
				die Insel. Für unser erstes Ziel, Dundee, war eine anschließende 
				Busfahrt von Nöten. Diese diente vor allem als Verschnaufpause, 
				ehe wir standesgemäß das örtliche Wetherspoon-Pub unsicher 
				machen. Auch aufgrund der Begehung des Nationalfeiertags waren 
				das Lokal voll, die Leute gut gelaunt und das Bier gewohnt 
				schmackhaft. 
				Nun war jedoch nicht mehr viel Zeit bis zum 
				anvisierten Anpfiff um 15 Uhr. Den Aufstieg zum Hausberg der 
				viertgrößten Stadt Schottlands brachen wir vorzeitig ab, um die 
				Gegend rund um die Tannadice Street zu erkunden. In einer sonst 
				nicht sonderlich attraktiven Ecke der Stadt, rund um die besagte 
				Straße, bietet sich ein unter Fußballfreunden ziemlich bekanntes 
				und ebenso absurdes Bild. Keine 200 Meter voneinander entfernt 
				findet man mit dem Dens Park des Dundee FC und dem Tannadice 
				Park von Dundee United die Stadien zweier Rivalen in 
				unmittelbarer Nachbarschaft. Beide Klubs wurden einmal 
				schottischer Meister, kicken in der Premiership und tragen 
				entsprechend regelmäßig das Dundee Derby aus. Im besagten Duell 
				gingen mehr Siege auf das Konto der Tangerines (United), denen 
				unser Besuch galt. Beim Blick auf beide Stadien war es trotzdem 
				schade, dass man nur einen der altehrwürdigen Grounds machen 
				konnte. Immerhin konnte man die Nähe beider Stadien gut auf 
				Fotos festhalten und behält sich den von außen teils 
				abenteuerlich verfallen wirkenden Dens Park für einen kommenden 
				Besuch vor. 
				Der (versuchte) Stadionbesuch begann indes 
				mit einem kleinen Missgeschick. Versehentlich hatte ich die 
				Tickets für den Folgetag doppelt ausgedruckt und legte diese 
				unwissend, aber selbstbewusst zur Kontrolle vor. Die 
				Hearts-Tickets wurden mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen 
				und aus dem Mail-Postfach umgehend die richtigen Karten 
				gefischt. Auf diesen Schreck gab‘s erst mal einen Tee und einen 
				Pie. Der Verkauf von Alkohol ist in schottischen Stadien seit 
				nunmehr fast 45 Jahren verboten. Zum Glück gab es auch keine 
				Not, sich den Ground von United schön zu trinken. Auch wenn die 
				in die Jahre gekommene Haupttribüne leer blieb, war die Stimmung 
				im Rest des Stadions und somit auch im Gästeblock gut. Die 
				Partie zwischen United und St. Mirren war lange Zeit 
				gleichermaßen umkämpft und ausgeglichen. Allerdings übernahm im 
				zweiten Durchgang immer mehr der VAR die Regie über das 
				Geschehen. So waren letztendlich zwei Elfmeterentscheidungen 
				nach Videobeweis spielentscheidend. Den ersten Strafstoß 
				verwandelte Dundees Holt souverän zum 1:0 (79.). Beim zweiten 
				Versuch in der Nachspielzeit scheiterte der Innenverteidiger 
				jedoch. Alles halb so wild, da der anschließende Eckball zum 
				2:0-Endstand führte. 
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